28 März, 2017

Hochsensibilität und Schattenarbeit



"Sind Ihnen Stress, Lärm und grelles Licht schnell zu viel? 
Haben Sie ein intensives Gefühlsleben, eine reiche Phantasie und lebhafte Träume? 
Spüren Sie regelmäßig das Bedürfnis, allein zu sein?
Finden Sie ein gewöhnliches Arbeitsverhältnis und die Fahrt von und zur Arbeit ermüdend? 
Werden Sie leicht von der Stimmung, die jemand ausstrahlt, beeinflusst? 
Sind Sie manchmal grüblerisch und depressiv? 
Wurden Sie schon einmal schüchtern oder empfindlich genannt?"


Diese Worte sind dem Einleitungskapitel des Buches "Leben mit Hochsensibilität" von Susan Marletta-Hart entnommen. Wenn Sie sich berührt fühlen, gehören Sie vielleicht zu den 20% Hochsensiblen in unserer Gesellschaft mit erhöhter Wahrnehmungsfähigkeit aller Sinne, einem hochempfindlichen Nervensystem und ausgeprägter Intuition. Es gibt hervorragende Bücher zu diesem Thema. Neben dem oben genannten hat sich zuerst Elaine N. Aron Ende der 90er mit Hochsensibilität beschäftigt. In ihrem Buch "Sind sie Hochsensibel?" ist auch ein Selbsttest enthalten, mit dem Sie Ihren Verdacht bestätigen können. Bei ihr ist auch zu lesen, dass es auch bei fast allen Tierrassen 20% Hochsensible gibt, die aufgrund ihrer erhöhten Wahrnehmungsfähigkeit eine wichtige Warnfunktion in ihrer Lebensgemeinschaft inne haben. 

Im Menschenreich haben Hochsensible ebenfalls immer eine besondere Funktion erfüllt. Während Könige und Krieger für Expansion zuständig waren, waren die Hochsensiblen ihre Berater, Priester, Richter, Seher oder Heiler, zuständig für die Aufforderung zum Innehalten und zur Innenschau. Und so ist es noch heute, nur dass sich die Felder, in denen Hochsensible tätig sind, ausgeweitet haben: Kreative, Intellektuelle, Künstler, Wissenschaftler sind häufig Hochsensible. Sie leben und arbeiten mit einer Eigenschaft, die für sie zur Gabe oder Herausforderung wird, je nach Grad ihres Bewusstseins. 

Zur Gabe und Quelle eigener Kraft und Authentizität wird Hochsensibilität dann, wenn man die Stärken, aber auch ihre Schattenseiten kennt und wertschätzt. Einfacher gesagt als getan. Aufgrund ihrer erhöhten Sensibilität sind die Betroffenen häufig von Kindheit an mehr damit beschäftigt, die Bedürfnisse anderer zu erspüren und sich anzupassen oder sich möglichst unauffällig zu verhalten, als die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. So ist häufig einiges an Bewusstseinsarbeit und Neubewertung der Vergangenheit nötig, um ein Selbst.bewusstsein aufzubauen. Das Lesen o.g. Bücher ist dazu ein erster Schritt. 

Was man durch Bücher nicht erreichen kann, ist die Integration der eigenen Schattenseiten. Und gerade dieser Entwicklungsschritt ist erforderlich, um zur Ganzheit und damit Authentizität zu gelangen. So schreibt Elaine Aron in ihrem Buch "Sind sie Hochsensibel?":

"Den eigenen Schatten kennen zu lernen ist die beste und vielleicht einzige Methode sich aus der Zwangsjacke der Übersozialisierung zu befreien, die HSM (Anm: Hochsensible Menschen) oft seit ihrer Kindheit einengt."

Den Schatten kennen zu lernen und ihn letztlich zu integrieren ist tiefe Seelenarbeit. Diese tiefe Arbeit mit sich selbst liegt Hochsensiblen sehr. Sie haben in der Regel einen besonders guten Draht zu ihrer Innenwelt. In einer Therapie wird mit Träumen, Mustern, Symbolen gearbeitet, um an die unbewussten, verdrängten Persönlichkeitsanteile zu kommen. Dies kann man in verschiedenen Therapieformen tun.

Ich bevorzuge für meine  Arbeit mit  hochsensiblen Klienten die Tiefer.reise in eben diesem Sinne. Mir geht es dabei nicht um Ursachensuche. Ich begleite meine Klienten dabei, Muster und Schattenthemen mithilfe der Imagination, des sogenannten "Bilderns" von früheren Leben, zu erkennen. Ja, dies nennt man auch Reinkarnationstherapie. Aber es ist dabei unerheblich, ob man an Reinkarnation glaubt oder nicht. Die eigene Erfahrung von unterschiedlichen Lebenssituationen vor wechselnden Kulissen gibt uns die Möglichkeit, immer wiederkehrende Themen zu erkennen und neue Lösungsansätze auszuprobieren. 

Ziel einer solchen Tiefer.reise ist es, Schatten zu integrieren und Vertrauen zur eigenen Seelenwelt aufzubauen, um mit einem neuen Selbst.verständnis eigenverantwortlich sein Leben zu gestalten



Mehr zum Thema Tiefer.reisen finden Sie auf meiner Homepage:
www.homoeopathie-seele.de.

Mehr zum Thema Hochsensibilität finden Sie hier :
www.hsperson.com - Elaine Aron's Seite auf englisch
www.susanmarlettahart.com
www.zartbesaitet.net
www.hochsensibilitaet.ch

 
selbst.werk
Michaela Hauser
die selbst.entwicklungs.coaches


Kolbestr. 3, 04229 Leipzig

www.selbstwerk.eu

24 März, 2017

Wut und Aggression? Mit selbst.führung den Autopilot stoppen



Mit homöopathischen Mitteln oder Lichtarbeit lässt sich Reizbarkeit, Wut oder Aggression nicht "wegheilen" - häufig kommen sie dadurch erst hoch. 

Diese starken Emotionen haben einen guten Grund - meist geht es um eine Grenzverletzung. Warum also sollten sie gehen, nur weil sie unerwünscht sind?

Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, Ihre Emotionen so zu leben, dass Sie
  • gesünder
  • stress-resistenter und
  • durchsetzungsfähiger
leben und arbeiten können. Dabei sind folgende Schritte hilfreich:

1.  Praxis der Achtsamkeit

Üben Sie täglich ein paar Minuten Achtsamkeit. Das macht Sie aufmerksamer für Ihre Innenwelt. So werden Sie nicht überrascht von Ihren Reaktionen und vermeiden den typischen Autopilot. Zudem macht Sie Achtsamkeit empathischer und Sie kriegen mit, was Ihr Gegenüber antreibt.

2. Körperwahrnehmung

Üben Sie anhand von vergangenen Situationen wahrzunehmen, was sich in Ihrem Körper abgespielt hat. Wo entstand die Wut? Wie fühlte sie sich an? Gab es vorher schon körperliche Reaktionen, die die Wut angekündigt haben?
So spüren Sie im Ernstfall früher, wenn die Emotionen hochkochen und können diesen Augenblick des Bewusstwerdens für sich nutzen.

3.  Distanz schaffen zu den Gefühlen

Benennen Sie Ihr Gefühl in Gedanken (oder auch laut) "Ich bin jetzt wütend." Das schafft etwas Distanz zu Ihren Gefühlen. Sie werden zum Beobachter und sind Ihren Gefühlen nicht mehr so ausgeliefert. 

4. Autopilot stoppen und durchatmen

Atmen Sie durch, bevor Sie reagieren, sonst folgen Sie Ihren alten Mustern und lassen den Autopilot übernehmen. Nutzen Sie den kurzen Moment zwischen der ersten Wahrnehmung der Wut und Ihrer Reaktion als Raum der Entscheidung. Wenn nötig, schaffen Sie sich mehr Raum, indem Sie um eine Auszeit bitten und eine Runde an die frische Luft gehen. 

5.  Selbst.Führung

Besser noch: Lernen Sie, mit Ihren Persönlichkeitsanteilen zu arbeiten (IFS- systemische Arbeit mit der Inneren Familie). Ein Teil ist gerade wütend. Es gibt auch noch andere Beteiligte, die z.B. Verständnis haben für ihr Gegenüber oder einen Rechthaber oder ein verletztes kleines Kind. Die alle sind an Ihrer Reaktion beteiligt. Wenn Sie sich in Ihren inneren Welten auskennen, können Sie mit diesen Anteilen vorher schon oder auch mitten in der Situation verhandeln und die Lage von Ihrem SELBST aus steuern. Sie werden merken, dass Ihr SELBST viel effektivere Lösungsansätze hat. Das nennt man selbst.führung


6. Aus dem Selbst heraus Grenzen setzen

Ihr SELBST ist ihre Mitte, die beste Version von Ihnen: ruhig, mitfühlend, bewusst und mutig. Es beschützt Ihre Grenzen auf liebevolle Weise mit dem Verständnis für die Bedürfnisse Ihrer Persönlichkeitsanteile und für Ihr Gegenüber. Manchmal hat das SELBST aber auch einen heiligen Zorn, der durchaus berechtigt ist. Wenn Sie diesen aber aus dem SELBST kommunizieren, nutzen Sie die gewaltfreie Kommunikation. Diese Haltung ist für Sie und Ihren Blutdruck gesünder, und Ihr Gegenüber wird Sie ernst nehmen.


Warum sollte ich meine Wut einbremsen, wenn mir jemand Unrecht tut oder mich bedroht oder verärgert?

Der Zustand der Aufregung, Wut, Angriffshaltung ist die Rote Zone. Sie wird in echter Gefahr aktiviert. Das macht Sinn, wenn Sie Ihre Liebsten aus einem brennenden Haus retten oder sich in einer Notsituation wehren müssen. Wenn Sie aber im Alltag in die Rote Zone geraten, weil z.B. ihre Grenzen verletzt werden, dann werden Sie die Erfahrung selbst gemacht haben, dass Sie in Ihrer Wut nicht besonders klar denken können, andere und sich selbst verletzen und zudem Ihr Bedürfnis, Ihre Grenzen zu schützen gar nicht beim anderen ankommt. Das fühlt sich danach nicht gut an, stimmt's?

Es geht hier nicht darum, etwas herunter zu schlucken oder "gute Miene zum bösen Spiel" zu machen. Sie schützen Ihre Grenzen nur effektiver, wenn Sie aus Ihrem SELBST heraus offen und beherzt sind. Und manchmal erweitern oder lösen sich Grenzen dabei ja sogar auf...

Wenn Sie häufig in die Rote Zone geraten oder automatisch reagieren, lohnt es sich über diese Regeln hinaus und tiefer zu schauen. In Coachings oder Tiefer.Reisen können Sie die wahren Hintergründe Ihrer hochkochenden Emotionen beleuchten. 


Erst wenn Sie sich selbst zuhören, werden es auch die anderen tun. Behandeln Sie sich selbst also so gut, wie Sie auch von anderen behandelt werden möchten.


selbst.werk
Michaela Hauser
die selbst.entwicklungs.coaches


Kolbestr. 3, 04229 Leipzig

www.selbstwerk.eu