23 August, 2021

Viele Wege zum Selbst.

 

 

Das Selbst ist eine spirituelle Essenz 

in uns und um uns, 

wie ein Feld, das den denkenden Teil des Gehirns beruhigen kann.

Richard C. Schwartz 
Begründer der IFS-Therapie mit der inneren Familie
 
 
 
Deine wahre Natur, Dein Wesenskern, der Ort Deines Bewusstseins ist das Selbst., das in seiner reinsten Energie mitfühlend, klar, zuversichtlich, interessiert, mutig, gelassen, verbunden und kreativ ist (im Englischen die 8 Cs nach Richard C. Schwartz: Compassion, Clarity, Confidence, Curiosity, Courage, Calmness, Connectedness, Creativity).

Diesen Zustand kennst Du vielleicht als einzelne besondere Momente, nicht als Dauerzustand. Und genau da wollen wir nun ganz gezielt hin, um mit Persönlichkeitsanteilen eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen,  ihnen helfen sich zu entspannen und bisher verbannte Teile sogar zu befreien. Aus Vermeidung und Ablehnung kann so Integration, Selbst.Führung und Frieden erwachsen.
Für diese Arbeit brauchst Du zumindest einen selbst.nahen Zustand: Mitgefühl, echtes Interesse und Wohlwollen.

Das klingt vielverprechend, aber wie kommst Du in Deine selbst.nahe Energie? 
 
Aus der Sicht der psychotherapeutischen Methode IFS - dem inneren Familiensystem - ist dieser Zustand erreicht, wenn alle Teile (vielleicht nur für einen Moment) zur Seite treten und Dir Raum lassen. Du fühlst und denkst dann nicht mehr aus Sicht der Teile, sondern bist mitfühlende, gelassene, wohlwollende und weise Beobachter*in oder Dirigent*in oder Familienoberhaupt oder Teamcoach - wie auch immer Deine Vorstellung vom Selbst. ist.
 
Wir möchten hier nicht weiter auf die Definition des Selbst. aus Sicht verschiedener Weltbilder eingehen. Das erscheint uns keine notwendige Voraussetzung dafür, ganz pragmatisch den selbst.nahen Zustand für die eigene Entwicklung zu nutzen. Vielmehr wollen wir Dir einige Möglichkeiten vorstellen, die in Dir eine Erinnerung an diesen Zustand wecken - denn Du kennst ihn wahrscheinlich schon.

Wir zeigen Dir einige Wege zum Selbst. auf. Experimentiere damit und lass das weg, das Dir nicht hilfreich ist oder in Dir unangenehme Gefühle hervorruft.
 

Auf dem Weg zum Selbst. beginne immer für einige Minuten mit der achtsamen Beobachtung Deines Atems an der Stelle im Körper, wo es Dir am angenehmsten ist (Bauchdecke, Brustkorb, Luftzug an der Nase). Es gibt hier nichts zu verändern, zu müssen, zu sollen oder zu wollen. Einfach nur sein und atmen...im Hier und Jetzt.

 

6 Wege zum Selbst

 

 1    Im Flow

Lass vor Deinem inneren Augen eine Situation - ohne Menschen - entstehen, in der Du ganz eins bist mit Dir, im Frieden oder im Flow. Das kann eine Situation sein, die Du kennst oder die Du Dir vorstellst z.B. in der Natur oder bei einer Tätigkeit wie Malen, Musizieren, Sport, Meditieren. Nimm diese Erfahrung mit allen Sinnen in Dir auf. Spüre die Temperatur dort auf Deiner Haut, nimm Gerüche und Geräusche wahr. Dein Alltagsbewusstsein tritt in den Hintergrund und an die Stelle tritt eine viel weitere Warnehmung: offen, klar, weise.
 

2    Erinnerung an bedingungslose Liebe

Stelle Dir eine Person oder ein Tier vor, mit der/dem Du in Liebe verbunden bist. Du fühlst Dich angenommen und geliebt ohne Bedingungen und Du liebst ohne Bedingungen. Lass diese Erfahrung zu und nimm sie in jeder Körperzelle auf.
 

3    Das Lächeln

Hinter Deinen Augen entsteht ein Lächeln, das allmählich Dein Gesicht übernimmt, dann nach und nach Deinen ganzen Körper, jede Zelle durchstrahlt.
 
 

4    Verwurzeln 

Laß von Deinen Fußsohlen aus Wurzeln in Richtung Erdmittelpunkt wachsen. Die Wurzeln geben Dir Halt und versorgen Dich mit Energie. Stell Dir vor, dass die Energie, die Du gerade benötigst - z.B. Mut, Klarheit oder Offenheit - als Farbe aus der Erde in Deine Wurzeln und in Deinen Körper fließt. Die farbige Energie erfüllt jede Zelle Deines Körpers.   
 

5    Die spirituelle Version

Verbinde Dich über Dein Scheitelchakra an der höchsten Stelle Deines Kopfes mit Deiner höheren Oktave oder dem Kosmos oder dem Göttlichen oder was auch immer in Dein Weltbild passt. Lass die Energie von oben über das Chakra in Deinen Körper fließen. Vielleicht trifft sie im Herzen auf die Erdenergie. 

6   Teilekreis

Wenn Du schon etwas Erfahrung mit Teilearbeit gemacht hast:
Du stehst inmitten eines Kreises und Du lädst Deine Teile ein, sich alle um Dich herum im Kreis aufzustellen. Begrüße Deine Teile und bitte sie nun alle, geschlossen einen Schritt zurück zu treten und Dir etwas Raum zu geben. Vielleicht hat der eine oder andere Teil Bedenken. Dann lass ihn wissen, dass es nur für die Dauer der Übung ist. Er darf dann gleich wieder an seinen alten Platz zurück. 
Meist machen die Teile da mit (wenn einer gar nicht zurücktreten kann, dann solltest Du die Übung beenden und mit diesem Teil, der ein akutes Anliegen hat, arbeiten). Die Übung vergößert den Abstand Deiner Teile zu Dir, Du bist nicht mehr mit ihnen verschmolzen und dadurch spürst Du mehr Selbst.Energie.
 

Selbst

Spüre in jeder der Varianten achtsam Deinen Körper. Was macht die Erfahrung des selbst.nahen Zustands mit Dir? Manche berichten davon, dass sie tiefer atmen, sich freier fühlen, die Wirbelsäule sich aufrichtet, die Muskeln entspannen, ein Lächeln entsteht.
Und was geschieht in Deiner Innenwelt? Vielleicht wird es ruhiger oder es entsteht ein Gefühl von Klarheit, Weite, Leichtigkeit, Offenheit, Verbundenheit, Dankbarkeit, Freiheit, Liebe.
 
Welcher Weg auch immer für Dich am besten passt, wir wünschen Dir, dass Du den selbst.nahen Zustand so sehr genießt, dass Du ihn nicht nur in der Meditation findest, sondern ihn immer öfter auch in Deinen Alltag trägst.
 
Und wenn Du diesen Zustand nutzen willst, um in der Vergangenheit belasteten Teilen zu helfen oder um Veränderungen und Entscheidungen herbeizuführen, dann melde Dich gerne zum Coaching an bei uns.
 
 
selbst.werk
Michaela & Andreas Hauser
Kolbestr. 3, 04229 Leipzig
www.selbstwerk.eu